17. September 2015

Europa zu Gast in Oberwart

Es ist angerichtet! Die rund 100 Helfer des Organisationskomitees der U21-EM in Oberwart waren am Donnerstag nur mehr mit dem letzten Feinschliff beschäftigt, Freitag um 10 Uhr werden die ersten Kämpfe freigegeben, um 16 Uhr erfolgt die offizielle Eröffnung durch ÖJV-Präsident Hans-Paul Kutschera, EJU-Präsident Sergey Soloveychik, Landeshauptmann Hans Niessl und Sportminister Mag. Gerald Klug im Beisein von Olympia-Medaillengewinner Ludwig Paischer.

 

Im nahen Flüchtlings-Sammelzentrum am Oberwarter Messegelände hatte sich die Lage indessen bereits am Mittwoch entspannt. Nur mehr etwas mehr als 100 Flüchtlinge warteten tagsüber auf die Weiterreise.

 

Keine EM der letzten Chance

 

Damit steht ab Freitag der Sport uneingeschränkt im Mittelpunkt. Zurecht, das nicht nur zahlenmäßig starke Gastgeberteam (9 Athleten, 8 Athletinnen) hatte sich zuletzt mehrheitlich auf der Sporthochschule Köln gemeinsam mit Sparringpartnern aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden akribisch auf das Großereignis vor der Haustür vorbereitet. Die beiden Bundestrainer, Patrick Rusch (Junioren) und Ernst Hofer (Juniorinnen), treten bei allem Optimismus trotzdem auf die Euphoriebremse, sind bemüht, Druck von den Schultern ihrer LeistungsträgerInnen zu nehmen. Unter anderem mit dem Hinweis, dass das Gros der ÖJV-Medaillenhoffnungen aufgrund ihres zarten Alters zumindest noch einmal die Möglichkeit haben wird, bei einem U21-Großereignis abzuräumen.

 

Am ersten Wettkampftag wird vor allem der Auftritt des Wimpassingers Lukas Reiter mit Spannung erwartet. Der 19-Jährige hatte mit Rang 3 beim European Cup in Orenburg (allgemeine Klasse!) aufhorchen lassen. „Lukas hat nach seiner Schulterverletzung in der Vorbereitung alle Trainingswettkämpfe gewonnen. Er ist ein extremer Arbeiter, hat Kondition für Zwei, kann zehn Minuten Vollgas geben, wird mit Fortdauer des Kampfes immer stärker. Bleibt zu hoffen, dass er keinen Kampf verschläft“, wünscht sich Patrick Rusch, Nationaltrainer für die ÖJV-Herren und
-Junioren. Was gegen Reiter spricht: seine Gewichtsklasse (bis 66 kg), traditionell eine der Kategorien mit der höchsten Leistungsdichte.

 

Underdogs mit Perspektive

 

Von den Frauen sind zum Auftakt in den unteren Gewichtsklassen im Idealfall Platzierungen zwischen 5 und 7 zu erwarten. Dennoch werden einige viel versprechende Talente zu bewundern sein. Katharina Tanzer etwa, die seit zwei Jahren bei Trainer-Legende Hupo Rohrauer in Wien trainiert, der als Spätstarterin aber noch Kampfroutine und Abgeklärtheit fehlt. Nicole Herbst und Asimina Theodorakis (landete heuer als 17-Jährige beim European Cup der allgemeinen Klasse in Celje/SLO auf Rang 5), die im Herbst die Chance ergreifen werden, zwei Monate mit der zweifachen Weltmeisterin Majlinda Kelmendi (bis 52 kg) im Kosovo zu trainieren.

 

Und nicht zuletzt Lisa Dengg, der Mensch gewordene Rohdiamant aus Bischofshofen. Juniorinnen-Nationaltrainer Ernst Hofer: „Lisa soll mit ihren 16 Jahren befreit kämpfen, sich auf die EM freuen, so kämpft man immer am besten. Bis 52 Kilo ist die Kraft nicht so extrem ausschlaggebend, daher traue ich ihr schon etwas zu, weil sie für ihr Alter technisch schon sehr ausgereift ist, ein cleveres Kampfverhalten an den Tag legt. Sie zählte schon bei der Jugend-EM zu den Underdogs und hat prompt Silber geholt.“

 

U21-EM in Oberwart, 18. bis 20. September

 

ÖsterreicherInnen im Einsatz

 

Freitag (Vorkämpfe ab 10 Uhr, Finalkämpfe ab 16.30 Uhr)

 

Männer

bis 55 kg:     kein Starter

bis 60 kg:     Adam BORCHASHVILLI (W/18)

bis 66 kg:     Lukas REITER (NÖ/19)

bis 66 kg:     Tobias WEIXELBAUMER (OÖ/20)

bis 73 kg:     Christopher WAGNER (W/18)

 

Frauen

bis 44 kg:     keine Starterin

bis 48 kg:     Katharina TANZER (W/20)

bis 52 kg:     Nicole HERBST (ST/20)

bis 52 kg:     Lisa DENGG (S/16)

bis 57 kg:     Asimina THEODORAKIS (W/17)

 

Samstag (Vorkämpfe ab 10 Uhr, Finalkämpfe ab 16.00 Uhr)

 

Männer

bis 81 kg:     Marko BUBANJA (W/19)

bis 81 kg:     Patrick GANSELMAYER (NÖ/18)

bis 90 kg:     Johannes PACHER (W/19)

bis 100 kg:   Aaron FARA (NÖ/18)

über 100 kg:            Stephan HEGYI (W/17)

 

Frauen

bis 63 kg:     Susanne LECHNER (NÖ/19)

bis 70 kg:     Michaela POLLERES (NÖ/18)

bis 70 kg:     Katharina LECHNER (ST/20)

bis 78 kg:     keine Starterin

über 78 kg:  Daniela Rainer (OÖ/17)

 

Sonntag (Vorkämpfe ab 11 Uhr, Finalkämpfe ab 15.00 Uhr)

 

Teambewerbe Männer und Frauen (Nominierung folgt)

 

 

Livestream:

 

www.eju.net

 


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