28. Juni 2019

U18: Schicho erkämpfte EM-Silber

Anika Schicho hat am Freitag bei den Europameisterschaften der U18 in Warschau die Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm gewonnen.

Die Südstadt-Athletin feierte nach einem Freilos einen Ippon-Auftaktsieg gegen die Estin Darja Mihhailova. Auf dem Weg ins Viertelfinale bezwang Schicho die Russin Liliia Nugaeva mit Waza-ari. In der Runde der letzten acht Kämpferinnen gelang ihr ein Ippon-Erfolg über die Ungarin Eszter Harmath. Nur 24 Sekunden benötigte die 17-Jährige für ihren Halbfinalsieg gegen Lycia Guebli aus Frankreich. Einzig die Italienerin Veronica Toniolo, die im Vorjahr noch U18-EM-Silber holte, konnte Schicho im Finale bezwingen. Die Österreicherin bekam 18 Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit das dritte Shido. „Anika ist heute wirklich super durchmarschiert. Insgeheim habe ich mir das auch erhofft, umso schöner ist es, dass es nach einer schwierigen Zeit mit Verletzungen so toll bei ihr geklappt hat. Die Art und Weise, wie sie ins Finale gekommen ist, war wirklich sehr souverän und die Wertungen eine Augenweide. Die neue Europameisterin war gut auf sie eingestellt und hat dann mit dem typischen italienischen Judo durch Shido gewonnen“, schilderte U18-Nationaltrainer Ernst Hofer und freute sich mit Schicho, die 2018 eine EM-Medaille als Fünfte noch knapp verpasst hatte.

Die restlichen ÖJV-Judoka blieben am Freitag ohne Platzierung. Verena Hiden (-57 kg) unterlag zum Auftakt Aytaj Gardashkhanli (AZE), Rosalie Wöss (-57 kg) verlor ihren ersten Kampf im Golden Score gegen Fationa Kasapi aus dem Kosovo. In der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm mussten Lisa Tretnjak gegen Joanne van Lieshout (NED) und Elena Dengg gegen Lilly Richter (GER) Auftaktniederlagen hinnehmen. „Die Athletinnen haben sich natürlich mehr vorgenommen, aber sie werden für die Zukunft einiges an Erfahrung mitnehmen“, meinte der Nationaltrainer.

Sebastian Dengg (-73 kg) siegte zunächst gegen den Kroaten Dominik Rozic, ehe er gegen Dzianis Yauseyenka (BLR) ausgeschieden ist. „Sebastian hat den ersten Kampf super gekämpft, im zweiten war er schon mit zwei Shido voran, hat dann aber noch verloren. Der Weißrusse ist aber gleich danach ausgeschieden, deshalb blieb ihm die Hoffnungsrunde verwehrt“, erklärte der Coach. Am Donnerstag waren Phillip Aust und Adam Safer (beide -60 kg) ebenso unplatziert geblieben. „Generell muss man sagen, dass sich die U18 derzeit im Umbruch befindet und wir schon wussten, dass das Abschneiden aus dem Vorjahr nicht zu toppen ist. Wir haben auch zwei Athletinnen aus dem Jahrgang 2004 dabei. Bei den meisten geht es einfach darum, Erfahrung zu sammeln, um im nächsten Jahr schon besser auf das Großereignis eingestellt zu sein“, so Hofer. Im Vorjahr in Sarajevo jubelten Österreichs U18-Asse bei der EM über zweimal Bronze und sechs weitere Top-7-Platzierungen.

Am Sonntag tritt Österreich noch im Mixed-Teambewerb an. Auftaktgegner wird Bulgarien sein. Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalles von Aslan Papoyan, der Team Austria im Teambewerb unterstützen hätte sollen, kann eine Gewichtsklasse nicht besetzt werden. „Aber wir werden das Beste daraus machen“, lautet die Devise von Hofer. Nur elf Teams nehmen am Bewerb teil, was durchaus zu Kritik – auch seitens der EJU – führte.

Foto: ÖJV/Roland Marx


Verwandte News

Partner und Sponsoren