11. November 2017

Polleres setzte Großevent-Medaillenserie mit Silber fort

Michaela Polleres hat am Samstag bei den Europameisterschaften der U23 in Podgorica für die erste österreichische Medaille bei europäischen Titelkämpfen in dieser Altersklasse seit 2013 gesorgt. Die 20-Jährige vom JC Wimpassing eroberte in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm die Silbermedaille. Bei der Open-WM in Marrakesch blieben Stephan Hegyi und Daniel Allerstorfer unplatziert. 

Für die Österreicherin war es nach Bronze bei der U21-WM und U21-EM-Silber bereits die dritte Medaille bei einem Großereignis in diesem Jahr. Zum Auftakt bezwang Michaela Polleres die Polin Urszula Hofmann mit zwei Waza-ari-Wertungen. Im Viertelfinale knackte sie die starke Ungarin Szabina Gercsak nach 6:16 Minuten im Golden Score. Ihre Kontrahentin kassierte dabei das dritte Shido. Ebenfalls eine Strafe war im Halbfinale gegen Natascha Ausma ausschlaggebend. In der Verlängerung musste die Niederländerin ein Shido hinnehmen, während Polleres im ganzen Kampf ohne Strafe blieb. Fast hätte es sogar zum EM-Titel gereicht: Im Finale gegen die Niederländerin Hilde Jager entschied eine Waza-ari-Wertung im Golden Score zu Ungunsten der 20-jährigen Polleres. Die bisher letzten Medaillen für Österreich bei einer U23-EM gewannen Kathrin Unterwurzacher (Gold) und Daniel Allerstorfer (Silber) 2013 in Samokov.

Foto: EJU/Carlos Ferreira

„Michi hat heute ein sehr starkes Turnier gekämpft. Sie war sehr dominant in allen Kämpfen. Sie hat zwar einige Kämpfe nur taktisch gewonnen, aber war nie in Gefahr. Auch im Finale war sie bärenstark, im Golden Score ist sie eher überraschend gefallen. Mit Medaillen bei U21-WM und -EM und nun auch bei der U23-EM kann sie auf ihre Saison sehr stolz sein“, lautete das äußerst erfreuliche Resümee von Damen-Nationaltrainer Matthias Karnik, der auch die vorbildliche Zusammenarbeit mit Polleres-Heimtrainer Adi Zeltner lobte.

Bei den Herren schied Lukas Reiter (-73 kg, JC Wimpassing) im Achtelfinale gegen den Briten Daniel Powell aufgrund zweier Waza-ari-Wertungen aus. Zuvor hatte der WM-erfahrene ÖJV-Judoka den Georgier Beka Shavdatuashvili besiegt (drittes Shido). Südstadt-Kämpfer Christopher Wagner (VB Galaxy Tigers) scheiterte in der selben Gewichtsklasse in der ersten Runde am Niederländer Kenneth Henneveld, der drei Waza-ari-Wertungen verzeichnete. „Lukas hat gut begonnen und den starken Georgier nach einem beherzten Kampf mit Shido besiegt. Im Achtelfinale hat er mehrere Fehler im Griffkampf gemacht und das hat der Brite gut ausgenutzt. Mit seiner Einstellung war ich zufrieden, mit der Leistung nicht. Christopher hat einfach schlecht gekämpft. Er kann mit Abstand mehr, als er heute gezeigt hat“, bilanzierte Herren-Nationaltrainer Bela Riesz.

Morgen sind in Podgorica aus österreichischer Sicht noch Johannes Pacher (-90 kg, VB Galaxy Tigers), sowie Laurin Böhler (LZ Vorarlberg) und Aaron Fara (beide – 100 kg, JC Wimpassing) im Einsatz.

Keine Platzierung bei Open-WM
Stephan Hegyi (S.C. Hakoah) und Daniel Allerstorfer (UJZ Mühlviertel) blieben bei der Open-WM (ohne Gewichtsklassen) in Marrakesch ohne Kampfsieg. Hegyi – mit 19 Jahren der Jüngste im Starterfeld – unterlag nach einem Freilos dem Mongolen Temuulen Battulga, nachdem der Wiener sein drittes Shido bekam. Die Kampfrichterentscheidung war äußerst umstritten Allerstorfer verlor seinen Auftaktkampf gegen Andrii Kolesnyk aus der Ukraine mit Ippon. „Daniel geriet in Rückstand und musste dann aufmachen, das hat leider nicht funktioniert. Stephan hat attackiert, sein Gegner hat keinen Ansatz gemacht. Schade, dass der Fleiß nicht belohnt wurde. Irgendwann ist das Quäntchen Glück auch auf unserer Seite. Man kann ihm keinen Vorwurf machen“, sagte Herren-Bundestrainer Patrick Rusch.

 

Zeitplan – U23-EM
Sonntag, 12. November (Vorrunde 11:00 Uhr, Finalblock 15:00 Uhr)
Damen: -78 kg, +78 kg; Herren: -90 kg, -100 kg, +100 kg


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