Mission EM, Folge 23

Von Freitag bis Sonntag geht in der Altice Arena in Lissabon die Judo-EM in Szene. 362 AthletInnen (150 frauen, 212 Männer) aus 45 Nationen werden erwartet.Für ÖJV-Ausnahmeathletin Sabrina Filzmoser, 40, ist es ihre bereits 23. und unwiderruflich letzte Teilnahme. Neun Medaillen – davon 2 in Gold – hat sie schon. Jetzt kehrt sie in die Altice Arena zurück, will zum 10. Mal (EM-) Edelmetall. Dort, wo sie 2008 ihren ersten EM-Titel holte, ganze 55 Minuten nachdem Trainingspartner Ludwig Paischer auch Gold geholt hatte. „Ich hab‘ mich gefühlt, als würde ich durch die Halle fliegen. Es war der emotional schönste Moment meiner Karriere – ganz klar. Sportlich war WM-Bronze wahrscheinlich wertvoller, rein gefühlsmäßig ist der Sieg in Lissabon nicht zu toppen.“

Österreich stellt – nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Stephan Hegyi (+100) – acht Judoka (Frauen: Sabrina Filzmoser/-57/LZ Multikraft Wels/OÖ, Magdalena Krssakova/-63/JC Sirvan/W, Michaela Polleres/-70/JC Wimpassing/NÖ, Bernadette Graf/-78/JZ Innsbruck/T; Männer: Lukas Reiter/-73/JC Wimpassing/NÖ, Shamil Borchashvili/-81/LZ Multikraft Wels/OÖ, Aaron Fara/-100/JC Wimpassing/NÖ, Daniel Allerstorfer/+100/UJZ Mühlviertel/OÖ). Vize-Europameisterin Magdalena Krssakova und die Weltranglisten-Siebente Michaela Polleres sind jeweils als Nummer fünf gesetzt, Bernadette Graf als Nummer sieben. Am Freitag, Wettkampftag Nummer eins, ist mit Sabrina Filzmoser nur eine aus dem Judo Team Austria am Start. Ein Kurz-Interview.

Was hast Du für Erinnerungen an die EM 2008 & an die Altice Arena?

Sabrina Filzmoser: „Nur die besten. Es waren die emotionalsten Momente meiner ganzen Judo-Karriere. wenn ich an damals zurückdenke, steigt mir die Gänsehaut auf. Als ich mich für den Finalkampf gegen die Spanierin Fernandez, Olympiasiegerin, aufgewärmt habe, hat Lupo (‚Trainingspartner Ludwig Paischer) den Titel gewonnen. Ich habe am Fernseher zugesehen und mir gedacht: Das schaffe ich auch. Ich war mit einem Schlag plötzlich ganz sicher, dass ich Gold hole. Und so kam es dann auch: Ich habe Isabel mit einem Uchi mata geworfen. 20.000 in der Halle haben gejubelt. Es war einfach nur unglaublich. Auch die Feier danach, Lupo und ich haben die ganze Nacht kein Auge zugedrückt. Am Wochenende waren wir dann beim Motorrad-GP in Lissabon eingeladen und haben weitergefeiert. Übrigens: Die Moto-GP gastiert an diesem Wochenende wieder in Portugal.“

Wo bewarst Du die Goldene von damals auf?

Filzmoser: „Wie alle anderen Judo-Medaillen auch. In einer Schuhschachtel, bei mir zu Hause. Da wäre noch Platz für eine 10. Medaille.“

Mit welchem Ziel, mit welchen Gefühlen nimmst Du Deine 23. EM in Angriff?

Filzmoser: „Die letzten 4 Monate meiner Karriere haben begonnen. Vor mir stehen meine letzte EM, WM und meine vierten Olympischen Spiele. Bei der EM will ich nochmals eine Medaille holen, die zehnte. Das ist mein Anspruch. Der 7. Platz beim Grand-Slam in Tiflis war in Ordnung. Aber es wäre ein besseres Resultat möglich gewesen. Ich habe in den letzten Wochen große Fortschritte gemacht. Das Knie (nach dem Kreuzbandriss im August) hält.“

Copyright: ÖJV/Agentur Diener/Leena Manhart

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