Erleichterung

ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch und Sportdirektor Markus Moser bekamen die WM-Auslosung während der Zugfahrt nach Budapest übermittelt. Ihre erste Reaktion: „Wir sind erleichtert, großteils haben wir lösbare Aufgaben bekommen. Erfreulich ist, dass Michaela Polleres nicht zum 5. Mal in Folge auf die Slowenin Anka Pogacnik trifft, gegen die sie zuletzt immer verloren hatte“, meinten beide unisono. „Ich bin überzeugt, dass sich Michaela bei der WM in gewohnt starker Form präsentieren wird. Sie ist nicht umsonst als Nummer 4 gesetzt“, betonte Yvonne Bönisch.

Die Auslosung des ÖJV-Teams im Detail:

Sabrina Filzmoser (-57 kg): Für die 40-jährige Oberösterreicherin ist es ihre 15. und letzte WM-Teilnahme (seit 1999, ohne Unterbrechung). Größter Erfolg bisher war die WM-Bronzemedaille 2010 in Tokio, die letzte Medaille für Österreich bei einer WM. Die 2-fache Ex-Europameisterin will sich für ihre 4. Olympischen Spiele qualifizieren und im Judo-Mekka Nippon Budokan in Tokio ihre erfolgreiche Karriere mit einem Höhepunkt beenden. Die Auslosung für Dienstag ist nur auf den 1. Blick gut: In Runde 1 wartet die Bulgarin Ivelina Ilieva, gegen die Filzmoser eine 3:0-Bilanz aufweist. Das letzte Duell der beiden liegt freilich bereits fünf Jahre zurück. In Runde 2 würde Europameisterin Telma Monteiro (POR/als Nummer 5 gesetzt) warten. Im Head-to-Head steht’s 4:6. Bei der EM in Portugal gab’s zuletzt eine knappe Niederlage, wurde der Welserin eine Waza-ari-Wertung vorenthalten. Vielleicht kommt’s in Budapest zur Revanche? Aktuell nimmt die ÖJV-Ausnahmeathletin einen Europa-Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Tokio ein. Ihr Vorsprung auf die nächstbeste Europäerin, Loredana Ohai (ROU), beträgt 219 Punkte. Markus Moser: „Die Chancen, dass es für Sabsi am Ende reicht, stehen durchaus gut. Aber natürlich wird die Rumänin um ihre letzte Chance kämpfen.“ Wettkampftag: 8.6.

Magdalena Krssakova (-63): Die Vize-Europameisterin von Prag bekommt es in Runde eins mit Amina Belkadi (ALG) zu tun. Im Head-to-Head führt die Wienerin mit 1:0. Das bislang einzige Duell auf der World Tour in Marrakesch (MAR) fand 2019 statt. In Runde drei würde die als Nummer 6 gesetzte Brasilianerin Ketleyn Quadros warten. Die beiden trafen bislang noch nie aufeinander.Wettkampftag: 9.6.

Michaela Polleres (-70): Rein von der Papierform her ist die als Nummer 4 gesetzte Niederösterreicherin Österreichs heißestes Eisen. Umso erleichterter zeigte man sich im ÖJV-Lager, dass die Weltranglisten-Siebente nicht zum 5. Mal in Folge auf die Slowenin Anka Pogacnik trifft, gegen die sie zuletzt 4 Niederlagen hatte einstecken müssen. Die 23-Jährige bekommt es (nach einem Freilos) in Runde zwei mit der Siegerin des Kampfes Maria Bernabeu/ESP/Asmaa Niang/MAR zu tun. Beruhigend: Gegen die Spanierin lautet die direkte Bilanz 4:0. Wettkampftag: 10.6.

Bernadette Graf (-78): 31 Starterinnen sind in der Kategorie bis 78 kg genannt. Die Bosnierin Barbara Cikic wird in der Nennliste als letzte Athletin geführt, sie scheint als einzige in der aktuellen Weltrangliste gar nicht auf. Von der Papierform her hätte es für die Tirolerin nicht leichter kommen können. Dann aber geht’s Schlag auf Schlag: In Runde 2 würde die WM-Dritte von 2017 Kaliem Antomarchi (CUB) warten, in Runde 3 die als Nummer vier gesetzte Niederländerin Guusje Steenhuis, die im April in Portugal EM-Silber holte. „Bernadette hat mit Rang 3 in Lissabon viel Selbstvertrauen getankt. Sie ist eine Wettkampfsportlerin, die gerade bei Großereignissen zu großer Folrm aufläuft“, glaubt Yvonne Bönisch. Wettkampftag: 11.6.

Shamil Borchashvili (-81): Im Halbmittelgewicht sind nicht weniger als 77 Starter gemeldet. Der 25-jährige Oberösterreicher hat zunächst ein Freilos, in Runde 2 wartet Adam Kopecky (CZE), seines Zeichens nur die Nummer 119 der Weltrangliste. Im Achtelfinale würde es voraussichtlich zum Showdown mit Saeid Mollaei (MGL/Nummer 4) kommen. Das bislang einzige Duell auf der World Tour konnte Borchashvili im Jänner des heurigen Jahres beim Masters in Doha für sich entscheiden. Kommt’s ausgerechnet bei der WM zu einer weiteren Überraschung? Wettkampftag: 9.6.

Aaron Fara (-100): Die Auslosung für den 23-jährigen Niederösterreicher hat es (einmal mehr) in sich: In Runde 1 wartet mit dem Niederländer Simeon Catharina der Grand-Slam-Sieger von Kasan. Das bislang einzige Duell der beiden gab’s 2017, damals siegte Catharina. Damit nicht genug: Im Falle eines Erfolges würde in Runde 2 der Weltranglisten-Erste, Master-Sieger und Olympia-Zweite Varlam Liparteliani (GEO) warten. Wettkampftag: 11.6.

Daniel Allerstorfer (+100): Der 28-jährige Oberösterreicher trifft nach einem Freilos in Runde zwei auf Enej Marinic (SLO), der in der Weltrangliste auf Rang 53 aufscheint. Bei der EM in Lissabon gab’s für den Mühlviertler zuletzt Rang 7 (nach einer Niederlage gegen den späteren Europameister Inal Tasojev/RUS). Die Formkurve ist ansteigend. Wettkampftag: 12.6.

Stephan Hegyi (+100): Bei der EM in Lissabon fehlte der Wiener verletzungsbedingt. Beim Grand-Slam in Antalya (TUR) Anfang April hat der 22-Jährige bewiesen, dass er für einen Top-3-Rang und eine Medaille gut ist. In Budapest wartet Duurenbayar Ulzubayar (MGL), in der Weltrangliste fünf Plätze hinter Hegyi platziert. Die beiden bekommen es auf World-Tour-Niveau zum 1. Mal miteinander zu tun. Wettkampftag: 12.6.

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