Nur Japan fehlt…

Welche Chancen gibt Judo Austria-Headcoach Yvonne Bönisch ihren 6 Schützlingen beim Grand Slam in Tel Aviv (18. – 20.2.)?  Magdalena Krssakova/-63, Michaela Polleres/-70; Lukas Reiter/-73 und Shamil Borchashvili/-81 sind kommenden Freitag im Einsatz, Aaron Fara/-100 und Stephan Hegyi/+100) tags darauf (die Finalblöcke sind an allen drei Wettkampftagen jeweils ab 15 Uhr live auf ORF Sport + zu sehen).

Yvonne, für Dich als ÖJV-Headcoach ist es nach dem Masters in Katar das zweite IJF-Turnier in neuer Funktion. Aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Sabrina Filzmoser (-57), Bernadette Graf (-78) und Laurin Böhler (-100) hat sich das Team bereits reduziert. Letzten Donnerstag hat dann auch noch Daniel Allerstorfer (+100) abgesagt – der Mühlviertler konzentriert sich voll auf die EM in Lissabon (16. – 18.4.) und die WM in Budapest (6. – 13.6.). Mit welchem Gefühl fliegst Du nach Israel?

Yvonne Bönisch: „In erster Linie geht’s um Weltranglisten-Punkte für die Olympia-Qualifikation. Speziell Lukas (Reiter) und Aaron (Fara) könnten im Kampf um das Olympia-Ticket dringend ein gutes Resultat gebrauchen. Ich habe im Training das Wort Podiumsplatzierung bewusst vermieden. Aber klar haben Michi (Polleres), Magda (Krssakova) und Stephan (Hegyi) das Zeug dazu. Sie sind nicht umsonst gesetzt. Wir haben auf jeden Fall in den letzten Wochen sehr gut trainiert, hatte viele internationale TrainingspartnerInnen. Wir sind in jedem Fall konkurrenzfähig!“

Die Absagen der Langzeit-Verletzten Sabrina Filzmoser und Laurin Böhler kommen wenig überraschend. Warum reicht’s auch für Bernadette Graf und Daniel Allerstorfer nicht?

Bönisch: „Bei Berni hat klar die Olympia-Vorbereitung Vorrang. Sie soll sich in aller Ruhe wieder an ihr Top-Niveau herantasten. Aktuell ist sie im Training noch nicht so weit, dass sie wirklich ganz vorne mitkämpfen könnte. Ihre Corona-Erkrankung vom September hat sie im Prinzip restlos überstanden. Aber ihre Knie-Seitenbandverletzung macht ihr noch Probleme. Ein Antreten wäre zu riskant. Bei Daniel sieht die Sache so aus: Er will sich zu 100 Prozent auf EM und WM vorbereiten, will in Ruhe im Training an seiner Technik und Wettkampf-Form arbeiten. Es war sein Vorschlag, in Tel Aviv nicht anzutreten. Der Verband trägt diese Entscheidung mit.“

Wie stark siehst Du die Konkurrenz in Israel, 422 AthletInnen aus 60 Nationen werden antreten?

Bönisch: „Vor Tokio stehen noch 5 Grand-Slam-Turniere, die EM in Lissabon und die WM in Budapest an. Erst dann endet die Olympia-Qualifikation. Gefühlt sind jetzt alle Turniere fast so stark besetzt wie eine WM. Also geschenkt wird einem sicher nichts. Diesmal fehlen von den starken Nationen nur Japan und Kanada.“

 

 

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