Aufgepasst: Der Judo-Weltverband (IJF) legt pünktlich für 2022 bzw. den Ende Juni beginnenden Olympia-Zyklus für Paris 2024 eine Reihe von neuen Regeln fest. ÖJV-Sportdirektor Markus Moser hat die wichtigsten Änderungen kurz zusammengefasst. Ein Überblick.
Stopp in der Bewegung der Technikausführung = keine Wertung
Auftrefffläche Schulter + Oberer Rücken = Waza-ari
Waza-ari wird bei 90 Grad Auftrefffläche gegeben (auch wenn
Ellbogen draußen, sprich nicht am Körper anliegt). Keine
Wertung, falls der Ellbogen innen ist – bei 90 Grad Auftrefffläche.
Abstützen mit zwei Armen, zwei Ellbogen oder einem Arm und
einem Ellbogen = Waza-ari + Shido für Uke (die/der Geworfene)
Wird Tori (AngreiferIn) nach seinem Angriff überdreht = keine Wertung
Kopf abtauchen beim Wurf = Hansoku-make (Disqualifikation)
Reverse Seoi-Nage = keine Wertung + Shido
Greifen unterhalb des Gürtels in der Endphase der Technik ist erlaubt
Griff an Revers und im Nacken ist bei positivem Judo erlaubt
Unkoventioneller Griff (z.B. Pistolengriff, einseitig, Gürtel) nur zur
Vorbereitung bzw. Durchführung des Angriffs erlaubt
Griff lösen und sofort selbst Griff nehmen = erlaubt
Griff lösen und nicht (sofort) greifen = Shido
Judogi oder Haare dürfen nur einmal pro Kampf vollständig
gerichtet werden (mit Gürtel runternehmen oder Haarband
öffnen), bei jedem weiteren Mal = Shido
Praxis-Test: Die neuen Wettkampfregeln werden bei den ersten IJF-Turnieren dieses Jahres (beim Grand-Prix in Odivelas/POR im Jänner, Grand-Slam in Paris/FRA und Tel Aviv/ISR im Februar) evaluiert. Danach werden die Bestimmungen für die im Juni beginnende Olympia-Qualifikation endgültig finalisiert.