3. Dezember 2014

Eine Kata-ÖM mit japanischem Aufputz

lukas-will-kata-owmVor den Augen von Tsuyoshi Kawahara, Direktor des japanischen Informations- und Kulturzentrums der japanischen Botschaft, ritterten 50 Judoka in Wimpassing um die Kata-Staatsmeistertitel. In zwei der fünf Klassen ging der Sieg an Dietmar Staggl und Lukas Wille vom JC Tiroler Oberland.


An der in Wimpassing ausgerichteten Kata-Staatsmeisterschaft (Nage no kata) bzw. Österreichischen Kata-Meisterschaft nahmen 50 Judoka aus 6 Bundesländern teil (W, NÖ, OÖ, St, K, T). Die Veranstaltung wurde vom Judoclub Wimpassing in Zusammenarbeit mit dem Kata-Referenten Heinrich Erlinger organisiert.


Eine besondere Freude für die Veranstalter war, dass Tsuyoshi Kawahara uns mit seiner Anwesenheit beehrte. Gerhard Bucina begrüßte Kawahara im Namen des ÖJV und lud ihn ein, den Kata-Performances zu folgen. Kawahara berichtete in seinen Begrüßungsworten, dass er in seiner Schulzeit ebenfalls einige Jahre Judo trainierte.  Besonders beeindruckt hat ihn damals einer der erfolgsreichsten Judoka weltweit – Hitoshi Saito (Doppel-Olympiasieger 1984 und 1988, Weltmeister 1983).


KawaharaDer zweite Olympiasieg Saito’s 1988  motivierte Kawahara besonders, um seinen Sport weiter auszuüben. Er betonte auch die Wichtigkeit der Kata für das Verständnis von Judo und motivierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, in ihrem Judosport die Kata weiter zu pflegen.  Kawahara blieb bis zum Ende der Veranstaltung und übernahm auch die Siegerehrung.


Die Ergebnisse


Nage no kata:


1. Platz:     Lukas WILLE und Dietmar STAGGL (JC Tiroler Oberland)
2. Platz:     Alexander STOLYAROV (ASKÖ Leonding/OÖ) und Bernhard KERN (SK VOEST/OÖ)
3. Platz:     Sabine KUDILEK und Veronika JAKL (WAT Stadlau/W)


Die Vorjahressieger Wille und Staggl aus Imst wurden auch heuer wieder ihrer Favoritenrolle gerecht. Nachdem sie bereits in der Vorrunde auf dem ersten Platz landeten ließen sie im Finale nichts anbrennen und zeigten eine hervorragende Kata, geprägt von Dynamik, Esprit und exzellenter Technik. So holten sie sich souverän den Staatsmeistertitel.


Auch die Zweitplatzierten Stolyarov und Kern zeigten eine sehr gute Kata. Sie holten vor zwei Wochen in OÖ den Landesmeistertitel, konnten jetzt bei der Staatsmeisterschaft ihre Leistung nochmals steigern und sicherten sich verdient die Silbermedaille.  Wenn die beiden so weitermachen, wird es in Hinkunft für das Tiroler Paar eng werden. Die Bronzemedaillengewinnerinnen Kudilek und Jakl kommen aus der Bundeshauptstadt. Sie zeigten ebenfalls eine gute Kata, die bei einigen Techniken noch Potential für Perfektionierung hat.


Katame no kata:


1. Platz:     Dietmar STAGGL und Lukas WILLE (JC Tiroler Oberland)
2. Platz:     Martin HINTEREGGER und Philipp STARK (Judo Feldkirchen/K)
3. Platz:     Alexander STOLYAROV (ASKÖ Leonding/OÖ) und Bernhard KERN (SK VOEST/OÖ)


Auch hier ging der Sieg wie im Vorjahr an die starken Tiroler – hier in umgekehrter Konstellation. Überraschend stark die Judoka aus Kärnten: mussten sie sich vor zwei Wochen noch den beiden Oberösterreichern Stolyarov/Kern beugen und ihnen den Vortritt lassen, drehten sie dieses Mal den Spieß um.


handlerKodokan goshin jutsu:


1. Platz:     Dietmar KAUFMANN und Jochen HAIDVOGEL (RAIKA Krems/NÖ)
2. Platz:     Michael HANDLER und Erwin HÄRING (JC Wimpassing/NÖ)
3. Platz:     Josef ERTL und Christof HAIDINGER (UNION Maria Schmolln/OÖ)


Die Sieger aus Krems zeigten eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich stark verbesserte Kata (der Aufwind bei diesem Paar war schon beim 4-Länder-Turnier vor 3 Wochen zu spüren (2. Platz) und hier bei der ÖM bestätigten sie nochmals ihre Leistung.


Die „Hausherren“ Erwin Häring und Michael Handler beeindruckten mit einer sehr dynamische und kraftvolle Kata, mit der sie sich die Silbermedaille  auf jeden Fall verdient haben. Die Drittplatzierten Ertl und Haidinger vom Heimverein des ÖDK-Kata-Referenten Heinrich Erlinger (bei der OÖ-Landesmeisterschaft noch Sieger) mussten sich hier mit der Bronzemedaille begnügen – vielleicht wäre ein bisschen weniger Tempo in diesem Fall mehr gewesen…


Ju no kata:


1. Platz:     Günter ZINNÖCKER (JV Ried) und Karin MAIERHOFER (U. Maria Schmolln/OÖ)
2. Platz:     Klaus KOHOUT und Michael ELLMER (ASKÖ LZ Linz/OÖ)


Die Ju no kata war fest in oberösterreichischer Hand. Hier bei der ÖM wurde das Ergebnis der OÖ-LM vor zwei Wochen praktisch wiederholt. Beide Paare konnten eine zum Vergleich verbesserte Kata zeigen. Die Freude über die beiden Titel war Karin Maierhofer ins Gesicht geschrieben – waren es doch für sie die ersten Kata-Meisterschaften überhaupt, an denen sie teilnahm – und dann gleich zwei Siege!


Koshiki no kata:


1. Platz:     Erwin HÄRING und Lukas HÄRING (JC Wimpassing/NÖ)
2. Platz:     Matthias KARNIK und Susanne LECHNER (Judoteam SHIAI-DO/NÖ)
3. Platz:     Robert MATYUS und Wolfgang MATYUS (Sakura Yanagi/NÖ)


Hausherr Erwin Häring ließ bei seiner Lieblingskata gemeinsam mit seinem Sohn Lukas keinen Zweifel aufkommen, wer in Österreich in dieser Kata den Ton angibt. Die beiden holten sich souverän die Goldmedaille.


Auch Karnik/Lechner zeigten eine ansprechende Kata, die vielleicht ein bisschen zu schnell vorgetragen wurde. Vater und Sohn Matyus (schon wieder so eine familiäre Konstellation…) hatten leider das Pech, kurz die Orientierung auf der Matte verloren zu haben – sonst wären sie mit ihrer Leistung an durchaus auch silber-verdächtig gewesen.


Als Wertungsrichter fungierten: Gerhard Bucina, Anton Bamberger, Markus Mayer, Erwin Schön, Peter Klar und Franz Edlinger. Letzterer kam direkt aus Hamburg, wo er am Vortag als Wertungsrichter bei den German Open eingeladen war.


Dank gebührt auch Alexander Dick und Andrea Daringer, die für die Administration verantwortlich waren.


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