3. August 2014

Böhler nur vom WM-Fünften gestoppt

Hofer-Krssakova-Boehler-Rusch 520Vier Wochen ohne Judo-Training und trotzdem landet Laurin Böhler bei U21 European Cup in Berlin auf Rang zwei. Magda Krssakova schrammt am Hattrick vorbei und wird Dritte.


Der Vorarlberger marschierte mit Siegen über Temirlan Kolbay (KAZ), Dario Kurbjeweit-Garcia (GER) und Rustam Amirmetov (RUS) bis ins Finale der Klasse bis 90 kg, wo mit Krisztian Toth der internationale Senkrechtstarter dieser Kategorie wartete. Der Ungar hat trotz seiner 20 Jahren bereits bei den Erwachsenen voll eingeschlagen, wurde im Vorjahr in Rio WM-Fünfter und heuer in Montpellier EM-Dritter.


Böhler hatte seine Schwierigkeiten mit dem gedrungenen Legionär von Multikraft Wels, der durch einen O-uchi-gari mit Waza-ari in Führung ging. Der 19-jährige Österreicher musste in Folge riskieren und den Weg an den Mann suchen. Toth spielte das in die Karten, mit einem Ippon für eine Aushebe-Technik beendete er den Kampf.


Sorgen um Ellbogen

„Laurin hat es bei der Aktion unglücklich den Ellbogen durchgedrückt“, meinte Nationaltrainer Patrick Rusch kurz nach dem Finale in besorgtem Ton. Der genaue Grad der Blessur war noch nicht bekannt. Abseits davon war der U20-Männer-Verantwortliche zufrieden: „Dafür, dass Laurin wegen der Grundausbildung beim Bundesheer vier Wochen lang kein Judo trainieren konnte, war das sehr ordentlich.“


Von den Herren landeten sonst nur noch U18-Kämpfer Stephan Hegyi (+100) auf dem siebten und bereits am Samstag Stefan Morgenbesser (bis 60) auf dem neunten Rang. „Keiner von ihnen ist in der U21 letzter Jahrgang. Zudem war das nach Leibnitz der stärkste European Cup im Kalender“, relativierte Rusch, der den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft lobte.


boehler-rusch-berlin-2014Neuauflage des Leibnitz-Finals

Magda Krssakova ist indes bereits im letzten U21-Jahr. Die Wienerin hatte nach zwei Berlin-Titel infolge heuer zum Hattrick ausgeholt. Das Unternehmen fing auch sehr verheißungsvoll an. Gerade einmal neun Sekunden dauerte es, bis sich ihre Auftaktgegnerin Anna Lachetta (GER) mit einem Ko-soto ipponisiert auf dem Rücken wiederfand.


Es folgten zwei vorzeitige Siege über Michelle Hürzeler (GER) und Geke van den Berg (NED), ehe der Nummer zwei des Turniers im Halbfinale von Szabina Gercsak Einhalt geboten wurde. Bei einer Art Tani-otoshi-Angriff wurde Krssakova von der Ungarin per Uchi-mata auf Ippon übernommen.


Das richtige Signal vor den Saisonhöhepunkten

„Klar hätte Magda nach dem Finale in Leibnitz auch hier gerne gegen Gercsak gewonnen, aber ich sehe das als einen kleinen Schuss vor den Bug zur rechten Zeit“, analysierte Damen-Coach Ernst Hofer. „Mir ist es lieber, Magda verliert hier gegen sie und schlägt sie dafür bei EM oder WM.“ Die Bronzene wurde letztlich durch einen Ippon über Lucy Renshall (GBR) in trockene Tücher gebracht.


Die restlichen Österreicher am Sonntag mussten in der Vorrunde die Segel streichen.


In den kommenden Tagen wird die endgültige Nominierung für U21-EM und –WM vorgenommen. „Wir machen uns Gedanken, dass wir bei den Männern an der Team-Europameisterschaft teilnehmen werden“, will Rusch der Entscheidung aber noch nicht vorgreifen.


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